Lexikon und Glossar für Domains
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Registrierungsstelle, Registry, Registrar und Registrant
Eine Domain-Registrierungsstelle (auch Network Information Center (NIC) oder nur Registry genannt) ist eine Organisation (z.B. die Denic), die Domains verwaltet. Ein Registrar fungiert als Schnittstelle zwischen der Registrierungsstelle und dem Registrant.
Als Registrant wird der Endkunde bezeichnet, also derjenige, der eine Domain tatsächlich für sich registriert hat. Man spricht also hier wieder vom Domaininhaber (englisch Domain Holder) oder auch vom Owner-C.
Holder, Owner-C, Amin-C und sonstiges "-Cs"
Der Owner-C (Owner Contact) oder auch Holder (Inhaber) ist der Inhaber einer Domain. Der Domaininhaber ist der Vertragspartner der Registrierungsstelle (z.B. Denic).
Der Admin-C (Administrative Contact) ist der administrative Ansprechpartner einer Domain. Er ist nicht automatisch der Inhaber der Domain, auch wenn es im privaten Bereich oft die Regel ist. Der Admin-C ist gegenüber dem Owner-C weisungsgebunden und handelt in seinem Auftrag. In Deutschland (und manchen anderen Ländern) ist es zwingend erforderlich, dass der Admin-C eine natürliche Person ist und eine gerichtlich ladungsfähige, jeweilige inländische Adresse hat.
Die meist optionalen Tech-C, Zone-C, Billing-C (*-Contact) Angaben sind zusätzliche Ansprechpartner, die eine Domain im jeweiligen Kontext (also allgemein technisch, technisch hinsichtlich der Nameserver und für große Provider die buchhalterische Abteilung) betreuen.
Alle Kontakte werden bei den jeweiligen Domainregistrierungsstellen mit Adresse, Telefon und E-Mail gespeichert. Die meisten Registrierungsstellen veröffentlichen diese Daten (wenigstens teilweise) in einer öffentlich lesbaren Datenbank, der sogenannten Whois-Datenbank.
Aufbau einer Domain: Subdomain, (g)/(cc)TLD und SLD
Alle Domains lassen sich in einem Wurzelbaum abbilden (siehe Beispiel). Jeder Knoten wird in der Schreibweise durch einen Punkt "." getrennt und besitzt einen Namen. Erst die Angabe des vollständigen Zweiges nach oben ist eindeutig (Fully Qualified Domain Name). Beispiel: www.all-connect.net. - der letzte Punkt (das Null-Label) kann in der Praxis entfallen, gehört aber richtigerweise hinzu.
(.) 0. Ebene/Level: Null-Label oder einfach nur Punkt (dot) / \ / \ de net 1. Ebene/Level: Top-Level-Domains (TLD) / \ | \ zwo all-connect 2. Ebene/Level: Second-Level-Domains (SLD) / \ / | \ www mail muc www mail 3. Ebene/Level: Third-Level-Domains (Hostnamen) / rz-mai | ... (beliebig erweiterbar)
Eine Subdomain ist demnach immer der Name des jeweils darüberliegenden Zweiges. Beispiel: www.all-connect.net. ist eine Subdomain von all-connect.net., was wiederum eine Subdomain von net. ist.
Die ersten Ebenen im Baum haben in der Praxis eigene Bezeichnungen gefunden:
- Top-Level-Domains (TLD): Das ist jeweils die Domain-Endung, wie etwa "de" oder "com". Sie werden zusätzlich unterteilt in:
- Generic TLDs (gTLD): Dies sind die allgemeinen, international gebräuchlichen Domains wie etwa com/net/org/info/biz.
- Country Code TLDs (ccTLD): Hierbei handelt es sich um die länderspezifischen Domains, wonach jedes Land der Erde seine eigene Endung (gem. ISO Country Code) erhält, z.B. "de".
- Second-Level-Domains (SLD):
- In den meisten Ländern ist dies bereits der eigentliche Wunschname, also z.B. all-connect bei all-connect.net.
- Manche Länder verwenden an dieser Stelle aber noch eine Zwischenstufe, um die Domain-Vergabe zu kategoriesieren - z.B. England: Dort gibt es u.a. co.uk für kommerzielle (commercial) Angebote oder org.uk für Organisationen (gemeint sind non profit organisations).
DNS, IPs und Nameserver
Das Domain Name System (DNS) ist einer der wichtigsten Dienste im Internet. Er funktioniert im Hintergrund und unbemerkt vom Benutzer. Seine Hauptaufgabe ist die Umsetzung von "Internetadressen" (also Domains) wie zum Beispiel www.all-connect.net in die zugehörige IP-Adresse.
Eine IP-Adresse (Internet-Protocol-Adresse) dient zur eindeutigen Adressierung von Servern im Internet. Technisch gesehen ist die Nummer eine 32-stellige Binärzahl (z.B. 192.168.1.1). Die IP-Adresse entspricht funktional der Telefonnummer in einem Telefonnetz.
Das DNS ist eine weltweit verteilte hierarchische Datenbank, in der alle Domains im Internet technisch verwaltet werden. Funktional entspricht das dem Telefonbuch. Dieser Telefonbuchdienst (also die Datenbank) wird von Nameservern übernommen, welche weltweit eindeutig registriert sind.
Sunrise Period, Live Registry und Cybersquatting
Der Ausdruck Sunrise Period bzw. Vorrechtphase bezeichnet einen Zeitraum während der Einführung einer neuen Top-Level-Domain oder Second-Level-Domain, in der das Registrieren von Domains ausschließlich Antragstellern vorbehalten ist, die bestimmte Auflagen erfüllen (z.B. Inhaber mit eingetragenen Markenrechten).
Solche Phasen können je nach Domain-Registrierungsstelle auch gedeckelt definiert werden, z.B.
- Phase: Nur eingetragene Markenrechte
- Phase: Auch nicht eingetragene Warenzeichen
Eine Sunrise Period soll verhindern, dass Domains mit Warenzeichen durch Dritte (z.B. Privatpersonen) gesichert werden und durch die entsprechenden Markenrechtsinhaber erst vor Gericht oder durch Zahlung hoher Ablösesummen wiedererlangt werden müssen (Cybersquatting).
Nach der Sunrise Period steht das Registrieren von Domains jedermann frei. Dabei gilt fast immer die Regel wer zuerst kommt mahlt zuerst. Dieser Betrieb nennt sich dann ganz normal die Live Registry.
Cybersquatting (engl. squatter = Hausbesetzer), auch Domänenbesetzung, ist eine abfällige Bezeichnung für das Registrieren von Begriffen als Internet-Domainnamen, die dem Registrierenden eigentlich nicht zustehen. Der Cybersquatter bietet diese Domains dann einem Interessenten mit "besseren Rechten" oder einem besonderen Interesse zu einem möglicherweise hohen Preis an, ein Akt, der von manchen als Erpressung angesehen wird.
Wegen der Identität oder Ähnlichkeit mit seinem Firmennamen, Personennamen, Marken- oder Produktnamen fühlt sich der Rechteinhaber einem hohen Druck ausgesetzt, die Domain zu erwerben. Aus dieser häufig ungünstigen Verhandlungsposition ergibt sich die oft erhebliche Preisforderung, die sich von der Preisbildung am freien Markt unterscheiden kann.